Nürburg – Die höchstgelegene Burg in Rheinland-Pfalz
Majestätisch thront die Ruine der Nürburg auf einem beinahe 700 Meter hohen Gipfel in der Eifel. Sie liegt im Gebiet des Ortes Nürburg, welcher vor allem für seine Autorennstrecke bekannt ist, in etwa 60 Kilometer südlich von Bonn. Eine erste Erwähnung fand die Burg im 12. Jahrhundert, doch es wird vermutet, dass der Hügel schon deutlich früher zu militärischen Zwecken genutzt wurde. Heute gilt die Burg als ein touristisches Highlight und kann gegen eine geringe Gebühr besichtigt werden.
Die Geschichte der Nürburg
Die prominente Lage auf dem Hügel, wodurch perfekte Sicht über die umliegenden Gebiete gegeben ist, gibt Anlass zu Vermutungen, dass hier bereits in römischer Zeit ein Aussichtspunkt oder eine Signalstation bestanden hat. Dies wird durch einzelne archäologische Funde untermauert. Die heute bekannte Burg dürfte im 12. Jahrhundert von Graf Ulrich und dessen Vater errichtet worden sein. Seine Nachfahren wurden in weiterer Folge als die Herren von Nürburg und Are bezeichnet. Der befestigte Gipfel war zu dieser Zeit schon als Mons Nore, beziehungsweise als Noureberg bekannt.
Gegen Ende des 13. Jahrhunderts ging die Burg in den Besitz des Kurfürstentums Köln über. In dieser Zeit wurde auch ein zweiter Festungsring errichtet. Ein Dritter sollte im 15. Jahrhundert folgen, um bis dahin ungeschützte Bereiche ebenfalls hinter einer Mauer zu schützen. Dennoch dürfte die Burg bereits im 16. Jahrhundert in einem miserablen Zustand gewesen sein, denn Urkunden belegen, dass sich die amtierenden Amtmänner beschwerten und eine umfangreiche Renovierung angeordnet wurde. Im 17. Jahrhundert war die Nürburg einer Belagerung und einer Besetzung durch feindliche Truppen ausgesetzt, bis französische Soldaten sie schließlich 1689 weitgehend zerstörten.
Im 18. Jahrhundert erregte die Burgruine die Aufmerksamkeit von Preußen. Denn der Hügel eignete sich hervorragend zur Errichtung eines trigonometrischen Punktes. Zu diesem Zweck wurden einzelne Abschnitte der Mauern wiederhergestellt und Teile der Burg restauriert. Doch erst im 20. Jahrhundert wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt, welche zum Teil bis heute andauern. Inzwischen ist sogar der Bergfried wieder zugänglich und kann als Aussichtsturm besucht werden.
Die Besichtigung der Nürburg
Eine Besichtigung der Nürburg lässt sich hervorragend mit einer kleinen Wanderung kombinieren. Denn egal wo man sich im Umfeld befindet, stets wird die Burg die Aussicht dominieren. Es soll also nicht verwundern, wenn der Wunsch vorhanden ist, den Blick umzukehren und das Umland von der Burg aus zu betrachten. Und dieser Blick lohnt auf alle Fälle. Auf dem Weg zur Burg kann außerdem eine Skisprungchance an den Hängen des Hügels besucht werden.
Für eine geringe Gebühr kann das Gelände der Nürburg betreten werden. Dieses ist von April bis Oktober täglich sowie im November und im März am Wochenende geöffnet. Die umlaufenden Ringmauern sind noch einigermaßen gut erhalten und bieten so einen guten Eindruck davon, wie eine mittelalterliche Hügelburg aufgebaut war. Das große Highlight ist allerdings der 20 Meter hohe Bergfried. Von diesem aus wird der Ausblick noch viel imposanter. Das 360 Grad Panorama zeigt die für die Eifel charakteristischen malerischen Hügel- und Waldlandschaften. Nach telefonischer Reservierung sind auch Führungen für kleinere Gruppen möglich. Bei einer solchen Führung werden allerlei interessante Informationen zur Geschichte der Burg, aber auch des umliegenden Landes gegeben.
Wer die Nürburg besuchen möchte, sollte allerdings auch ein Auge auf den nahe liegenden Nürburgring haben. Denn wenn dort Sport- oder Kulturveranstaltungen stattfinden, sind erheblich mehr Touristen als ansonsten üblich in der Gegend. In diesen Zeiten wird auch die Nürburg sehr stark frequentiert, worunter leider gelegentlich die Idylle leiden kann.